Interview mit Lea Kaib

Wie bist du darauf gekommen, einen Buch Blog/YouTube/Instagram zu machen?

Ich habe 2014 die amerikanische Szene beobachtet und gemerkt, dass dort viele Buchblogger: innen unterwegs sind und dachte mir: hey, das wäre doch auch hier ganz cool! Außerdem war mir damals, als ich studierte, schon klar, dass ich etwas mit Büchern machen wollte und so hoffte ich, engeren Kontakt zu den Verlagen zu erhalten – was im Endeffekt ja auch geklappt hat. Und dann war da auch noch die Motivation, mich mit Gleichgesinnten über das auszutauschen, was ich kürzlich gelesen habe. YouTube kam ein Jahr später dazu, da mir die amerikanische BookTube Community so gut gefiel, dass ich auch etwas hier in Deutschland aufbauen wollte.

Was würdest du jetzt für einen Beruf haben, wenn du nicht deinen Blog machen würdest?

Ich wollte so viel werden während meines Abiturs: Künstlerin, Psychotherapeutin… Aber nichts davon hat geklappt. Mit meinem abgeschlossenen Germanistikstudium war ich dann im Lektorat tätig, musste aber feststellen, dass ich das freie Lektorieren viel interessanter finde. Vielleicht würde ich jetzt also als freie Lektorin arbeiten. So ganz komme ich einfach nicht vom Buch weg.

Wie kommst du au deine Ideen?

Die Ideen für Instagram-Beiträge kommen eigentlich immer mit den Artikeln und Büchern, die mir zugeschickt werden. Ich überlege dann, wie ich das Buch bestmöglich inszenieren kann und setze diese Idee dann um. Die Ideen für die Videos entstehen oft aus Community-Wünschen, denen ich gerne nachgehe.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?

Mein Arbeitsalltag ist sehr strukturiert. Morgens arbeite ich ab 7:30 Uhr 1-2 Stunden an meinem Manuskript, trinke 2-3 Kaffee und arbeite danach meine To Do List für die aktuelle Woche ab. Montags gehe ich immer in den Dreh, damit ich Dienstag bis Freitag im Schnitt sitze. Dazu müssen weitere neue Skripte für Kooperationen geschrieben werden, damit meine Kund:innen die Texte absegnen können. Oft lese ich dann noch an die 100 Seiten, je nachdem ob ich eine Lesung vorbereiten muss. Ich mache auch so langweilige Sachen wie Rechnungen schreiben, das gehört eben dazu. Gegen 16-17 Uhr mach ich meist Feierabend, je nachdem, wie viel Arbeit in dieser Woche ansteht und dann verbringe ich den Abend mit Yoga oder Hula Hoop, YouTube-Videos gucken und mit meiner WG und den Katzen auf der Couch.

Du hast ja gerade ein Buch geschrieben, hast du ein paar Tipps zum schreiben?

Für mich war der größte Tipp zum Schreiben, dass man wirklich dran bleiben muss. Nur, wenn man regelmäßig am Manuskript sitzt, wird zum einen die Geschichte rund und zum anderen kommt man dann auch weiter. Also: get stuff done. Ich habe gelernt, mir jeden Tag in der Woche 1-2 Stunden zum Schreiben zu nehmen und einfach zu schreiben. Man sollte schon nachdenken, was man da tippt, aber manchmal muss man sich auch einfach von den Gefühlen leiten lassen und das schreiben, was gerade in den Sinn kommt.

Vielen Dank, dass du dir Zeit für das Interview genommen hast.